Zukunftsweisende Projekte in weiß-grünen Regionen
LEADER – das EU-Programm für partizipative, eigenständige Regionalentwicklung für den ländlichen Raum – ist eine Erfolgsgeschichte. Seit dem EU-Beitritt Österreichs auch in der Steiermark verankert, wurden allein in der abgelaufenen Periode 2014-2022 über 1000 steirische Regionalentwicklungsprojekte von den 15 Lokalen Aktionsgruppen (LAGs) umgesetzt, und damit Investitionen in der Höhe von rund 150 Millionen Euro ausgelöst.
20 Prozent mehr Mittel für die Steiermark
Jetzt geht LEADER in die fünfte Periode, die bis 2027 dauert. 16 steirische Lokale Aktionsgruppen (LAG) haben sich dafür beworben. Nunmehr wurden alle steirischen LAGs vom Bundesministerium für Landwirtschaft, Forstwirtschaft, Regionen und Wasserwirtschaft (BML) bewilligt. Mit Juli 2023 startet das neue LEADER Programm nun offiziell, wobei durch eine Mittelaufstockung des Bundes sowie des Landes Steiermark im Vergleich zur letzten Periode 20 Prozent mehr Fördermittel zur Verfügung stehen. Das sind jährlich 1,2 Millionen Euro mehr als bisher. Für die gesamte Periode beträgt die LEADER-Förderung für die Steiermark damit rund 42 Millionen Euro. Die Aufrufe zur Projekteinreichung erfolgen künftig über die LAGs, die auch die regionale Projektauswahl vornehmen. Bewilligende Stelle ist nach wie vor das Regionalressort des Landes Steiermark.
„Das LEADER-Programm ist ein wesentlicher Baustein, um zukunftsweisende Projekte in den steirischen Regionen umsetzen und diese damit stärken zu können. Ich freue mich sehr, dass die Mittel für die neue Periode aufgestockt werden konnten. Damit können auch in den kommenden Jahren wichtige Impulse für den ländlichen Raum gesetzt werden, etwa für die regionale Wirtschaft, den Tourismus oder für die Stärkung von Stadt- und Ortskernen”, so Landesrätin Barbara Eibinger-Miedl.
„Die Anerkennung von 16 steirischen LEADER-Gruppen verdeutlicht das starke Engagement für nachhaltige, partizipative Entwicklung im ländlichen Raum”, so Landesrätin Ursula Lackner. „Mit dem Aktionsfeld, Klimaschutz und Anpassung an den Klimawandel‘ wird die Bedeutung unterstrichen, gegen die Klimakrise zu handeln und den ländlichen Raum widerstandsfähiger zu gestalten. Besonders freut mich, dass sich mit Graz-Umgebung-Nord eine zusätzliche Leader-Gruppe gebildet hat.”
„LEADER entfaltet seit dem EU-Beitritt erfolgreich seine Wirkung in der Regionalentwicklung. Nun geht es in der neuen Periode neben der innovativen Weiterentwicklung auch um neue Ziele, die den Herausforderungen unserer Zeit entsprechen, wie beispielsweise das große Thema ‚Klimawandel‘”, so der Sprecher der LEADER-Regionen, Abgeordneter zum Nationalrat, Bürgermeister Christoph Stark.
„LEADER ermöglicht es, dass sich die Bevölkerung stark miteinbringt. Damit sind wir in den vergangenen Jahren etwa bei der Ortskernentwicklung sehr gut gefahren”, so der stellvertretende Sprecher der LEADER-Regionen, Bürgermeister Mario Abl.
Ortskernstärkung und Klimawandel
Aus Sicht der Steiermark gilt die Aufwertung der Stadt- und Ortskerne als Hebel zur Sicherung und Stärkung der Lebensqualität im ländlichen Raum und wurde daher als Schwerpunktthema definiert. Alle LEADER-Gruppen haben in ihren Entwicklungsstrategien hierzu Mittel und Projekte vorgesehen. In diesem Kontext sind bereits jetzt über 80 steirische Gemeinden über die Ortskernkoordination des Landes in Planungs- und Umsetzungsaktivitäten eingebunden, einige davon wurden schon bisher über LEADER unterstützt, künftige Umsetzungen sind geplant.
Um den Herausforderungen des Klimawandels besser begegnen zu können, wurde seitens des BML das neue Aktionsfeld 4 „Klimaschutz und Anpassung an den Klimawandel" geschaffen. Auch hier spielt LEADER mit seinen regionalen Akteurinnen und Akteuren wie Naturparks, Umweltorganisationen, Gemeinden und Schulen eine wichtige Rolle.
Graz-Umgebung Nord ist neue steirische LEADER-Region
Der Erfolg des steirischen LEADER-Programms hat dazu beigetragen, dass sich neue Gemeinden bestehenden LEADER-Gruppen angeschlossen haben. So sind beispielsweise die Stadtgemeinden Trieben und Rottenmann der LAG Liezen-Gesäuse beigetreten, aber auch die LAG Südsteiermark konnte weitere Mitgliedsgemeinden gewinnen, sodass der gesamte Bezirk Leibnitz nunmehr LEADER-Gebiet ist.
Besonders erfreulich ist, dass sich mit den Gemeinden Deutschfeistritz, Frohnleiten, Gratkorn, Gratwein-Straßengel, Übelbach und Peggau eine neue LEADER-Region in der Steiermark, die LAG Graz-Umgebung Nord, formiert hat und auch diese vom BML anerkannt wurde. Integriert in das Regionalmanagement Steirischer Zentralraum wird mit dem Frohnleitener Bürgermeister Mag. Johannes Wagner als Vorsitzendem und der neuen LAG-Managerin Stefanie Schmid somit ein neues Kapitel der Regionalentwicklung im Norden von Graz aufgeschlagen.